ChatGPT – Bildung im Umbruch
Lernen mit Technologien | 17.03.2023
In den letzten Jahren hat Künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Lebensbereichen wie Wirtschaft, Gesundheit und Mobilität eine wichtige Rolle gespielt. Endlich ist auch das Bildungswesen an der Reihe, von der neuen Technologien zu profitieren. Doch die Neuerungen verschieben auch die Anforderungen an unser Bildungssystem in fundamentaler Weise!

Als Agentur für Bildung und digitale Medien setzt sich Helliwood bereits seit vielen Jahren mit dem Thema KI auseinander und bietet vielfältige Workshops für Lehrkräfte und Schüler:innen an. Selbstredend, dass wir auch im aktuellen Diskurs rund um #ChatGPT mit Bildungs- und Diskussionsangeboten vertreten sind.
Doch beginnen wir am Anfang: Was genau meinen wir eigentlich, wenn von KI gesprochen wird? In den meisten Fällen bezieht sich der Begriff auf Technologien, die es Maschinen ermöglichen, menschenähnliche Fähigkeiten wie Sprach- & Bilderkennung, Entscheidungsfindung und Problemlösung zu erlangen. ChatGPT ist vor allem deshalb so revolutionär, weil es als dialogische KI in der Lage ist, menschenähnliche Konversationen zu führen und komplexe Problemstellungen zu lösen. Komplexere Formen der Kommunikation – sei es visuell per Bildgebung oder durch die Ausgabe von Programmiersprache sind ebenfalls möglich, wenngleich auch (noch) nicht für alle verfügbar.
Für den Bildungsbereich kann das zweierlei bedeuten: Eine große Arbeitserleichterung einerseits – und enorm viel Arbeit andererseits. Denn ChatGPT und seine Geschwister werden die (Bildungs-)Welt gehörig auf den Kopf stellen und alte Prozesse schnell überholt erscheinen lassen.
Kolosseum, Sixtinische Kapelle, Petersdom – einen ausgeklügelten Ablaufplan für eine Bildungsreise erstellt das Programm in circa 30 Sekunden. Und auch Arbeitsblätter und Unterrichtskonzepte lassen sich in einem kurzen, strukturierten Gespräch mit dem schlauen Helfer innerhalb weniger Minuten erstellen. Das Wissen der Welt – innerhalb von Sekunden zusammengeschnürt und in appetitlichen Häppchen serviert.
Doch Obacht! Denn längst nicht alles, was die KI von sich gibt, ist richtig und auch eine moralische (Be)Wertung ist für eine Künstliche Intelligenz nicht einfach. Sie halluziniert munter drauf los und gibt zu Themen, die von den Entwicklern nicht gewünscht sind, auch keine Auskunft.
Und so kommt es, dass mit der Nutzung der KI viele Fragen einhergehen.
Woher stammt das Wissen, das ChatGPT in seinen Antworten verwendet? Was passiert mit den Daten, mit denen ich das System füttere? Wem gehört, was die KI erschafft? Sind es Nutzer, Entwickler oder gar die KI selbst? Wie muss sich unsere Prüfungskultur unter ChatGPT verändern? Und ganz pragmatisch: Wie kann ich rausfinden, ob meine Schüler:innen das Tool genutzt und bei den Hausaufgaben geschummelt haben!
Manche Fragen können wir in unseren Workshops beantworten. Andere müssen gesellschaftlich verhandelt werden. Die meisten Herausforderungen, die mit diesem Quantensprung der Technik einhergehen werden, können wir wahrscheinlich jetzt noch nicht einmal erahnen.
Was Helliwood jedoch kann, ist einladen zum Dialog, zum Ausprobieren zum Freude haben an und mit der Technologie. Denn eins ist seit jeher klar, so wie es ist, wird es nicht bleiben!
Autor: Lilith Schardt